Das in der Ostküstenregion der USA liegende „Commonwealth of Pennsylvania“ gehört zu den Gründerstaaten der Vereinigten Staaten.
Geschichte
Vor dem Eintreffen der Europäer im 17. Jahrhundert teilten sich die Stämme der Irokesen das Land des späteren Pennsylvanias mit indigenen Völkern wie Delaware, Susquehannock und Shawnee.
Im Gebiet der späteren Metropolregion Philadelphia prallten ab Mitte des 17. Jahrhunderts im Zusammenhang mit den ersten europäischen Expansionsprojekten britische, schwedische und niederländische Interessen aufeinander. Niederländische Händler der Dutch West India Company errichteten 1624 im Delaware-Bereich einen Handelsposten in der Nähe des heutigen Städtchens Bristol, Pennsylvania, und erklärten das Gebiet zum Bestandteil von Nieuw-Nederland, der Nordamerikakolonie der Vereinigten Niederlande. 1638 ließen sich schwedische und finnische Siedler in diesem Gebiet nieder und beanspruchten das Land als „Nya Sverige“ („Neu- Schweden“) für die schwedische Krone. 1655 wurde Neu-Schweden von den Niederländer erobert und wieder Teil von Nieuw-Nederland. 1664, zu Beginn des Zweiten Anglo-Niederländischen Kriegs, drangen britische Truppen in Nieuw-Nederland ein und gliederten es dem Kolonialbesitz Großbritanniens an.
Mit William Penn (1644-1718) begann die Definierung der „Province of Pennsylvania“ und deren Geschichte als eigenständige Gebietskörperschaft. Der Brite Penn, ein engagierter und wohlhabender Quäker-Anführer, hatte die Vision, in der Neuen Welt ein Gemeinwesen für die in Großbritannien und anderen europäischen Ländern diskriminierten Quäker zu schaffen. Als Gegenleistung für die Begleichung einer enormen Geldschuld, die der englische König Charles II. (1630-1685) bei Penns Vater, Sir William Penn (1621-1670), aufgenommen hatte, erhielt sein gleichnamiger Sohn das Gebiet des heutigen Pennsylvanias überschrieben. Penn wurde auch Gouverneur in der nach seinem Vater benannten Kolonie. Er versuchte im Rahmen eines als „Heiliges Experiment“ bezeichneten Projekts ein Regierungssystem zu etablieren, das auf den Quäker-Prinzipien der Friedfertigkeit und Brüderlichkeit basierte. 1683 holte er deutsche Siedler ins Land, denen im Laufe der nächsten Jahrzehnten zehntausende weitere deutsche Einwanderer, zumeist Mennoniten, Quäker und Reformierte folgten. Das Gebiet, in dem sich diese Deutschen („Deitschen“) hauptsächlich niederließen, liegt im Südosten des Landes und wurde als „Pennsylvania Dutch Country“ bekannt. 1740 siedelten sich die ersten Amish People („Amischen“) in Berks County im „Pennsylvania Dutch Country“ an.
Die Toleranz und Fairness des Penn-Experiments schloss auch die einheimischen Indianer mit ein. Als Ergebnis war Pennsylvania fast nie wie andere britischen Kolonien Schauplatz gewalttätiger Auseinandersetzungen zwischen Indianern und Kolonisten. Allerdings hat es auch in Pennsylvania Sklavenhaltung gegeben.
1780 wurde mit dem „Act for the Gradual Abolition of Slavery“ das erste Mal in Nordamerika versucht, die Sklaverei schrittweise abzubauen. Nach diesem Gesetz wurde der Neuimport von Sklaven verboten und festgelegt, dass in Pennsylvania geborene Sklavenkinder frei seien.
Während der Amerikanischen Revolution gehörte Pennsylvania zu den aktivsten Ex-Kolonien im Kampf um die Unabhängigkeit. 1787 unterzeichneten Pennsylvanias Vertreter in Philadelphia als zweite die Verfassung der USA.
Im Amerikanischen Bürgerkrieg (1861-1865) fanden zahlreiche blutige Gefechte auf dem Boden Pennsylvanias, das als Teil der Union gegen die Konföderierten kämpfte, statt. So auch die größte Schlacht des Krieges. In der Schlacht von Gettysburg (1. -3.7.1863) in Adams County standen 90.000 Nordstaatler 72.000 Südstaatlern gegenüber. 8.000 Soldaten verloren bei den Kämpfen ihr Leben, 25.000 verwundet.
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