Pennsylvania ist gesellschaftlich in zwei Großgruppen aufgeteilt. Der großstädtischen Bevölkerung in den Regionen Philadelphia und Pittsburgh, mit ihrer urban geprägten, teilweise proletarische und teilweise bildungsbürgerliche Wertmuster repräsentierenden Alltagskultur, stehen die in den ländlichen Gebieten mehrheitlich konservativ-religiös eingestellten Einwohner der Methodisten-, Presbyterianer-, Quäker- und Amish People-Gemeinden gegenüber. Pennsylvania gilt nicht zuletzt wegen seiner heterogenen Gesellschaftsstruktur bei den Präsidentschafts- und Kongress-Wahlen als Staat mit einer schwer einzuschätzenden Wählerschaft, die verhindert, dass der Bundesstaat als traditionell republikanisch oder demokratisch eingestuft werden kann.
Pennsylvania wird deshalb sowohl von Demokraten als auch von Republikanern, die sich hier beide Hoffnungen auf einen Wahlsieg machen können, bei Wahlkämpfen besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Der 2010 zum Gouverneur gewählte Tom Corbett (geboren 1949) ist ein Republikaner, der den seit 2003 in Harrisburg amtierenden Demokraten Edward Rendell (geboren 1944) abgelöst hat. Von den insgesamt 16 seit Ende des Zweiten Weltkrieges gewählten Gouverneuren stellten die Demokraten fünf, die Republikaner elf Amtsträger. Das wechselnde Wahlverhalten in Pennsylvania („Swing State“) spiegelt sich entsprechend auch bei der Parteizugehörigkeit der beiden gewählten Bundessenatoren und der 19 Pennsylvania-Abgeordneten für das US-Repräsentantenhaus wider.
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